Sonntag, 30. September 2018

Lehrergedanken

Heute haben sich im Zug zwei Menschen über ein Thema unterhalten, was mich hat hellhörig werden lassen. Das Lehrer Dasein. Sie kannten sich aus der Schulzeit, sie macht jetzt irgendwas in einem Büro, er ist Lehrer. Sie haben sich lange nicht gesehen und zufällig im Bahnhof wiedererkannt, über alte Zeiten geredet, Mitschüler und die Jobs. Als er anfing davon zu sprechen, dass ihm ein Kollege, sein Vorgesetzter, vorschreiben wollte, wie er sich zu kleiden habe, war ich mit beiden Ohren voll dabei. Er war erst verunsichert, ob dieser Stellvertretende Rektor das dürfe, hielt sich also einige Tage daran, bis er sich bei dem Vorgesetzten, des Vorgesetzten erkundigte. Er fühle sich nicht wohl, wenn er verkleidet zur Schule käme, seine Schülerinnen und Schüler, sowie deren Eltern haben auch kein Problem mit seinem Kleidungsstil, aber er, so kurz nach der Verbeamtung, frisch im Beruf, war sich nicht mehr sicher. Man sagte ihm, dass man ihm nichts vorschreiben könne, was Kleidungs- und Lebensstil anginge, aber man schon wüsste und mitbekommen habe, dass zu gewissen Anlässen die Garderobe angepasst würde. Das freute ihn, aber ließ ihn auch stutzig werden. Er behielt alles bei, aber rückversicherte sich wohl beim folgenden Elternabend. Spannend oder? Also für mich war es das. Er war nicht besonders ausgefallen gekleidet. Ein Hipster mit Rundglas-Brillengestell, Adidas-Sneakern und Elesse Pullover. Hätte locker auch einer der Berlin Mitte Hipster sein können. Als Lehrer hätte ich ihn nicht ausgemacht, wohl aber auch nie an seiner Professionalität oder seinem Engagement gezweifelt.

Ich selbst stelle mir nicht selten die Frage, ob mich Eltern, so wie ich rumlaufe, mich kleide, Ernst nehmen. Ob sie durch die Piercings und Tattoos vielleicht weniger Respekt haben könnten oder mich, was schrecklich wäre, für inkompetent halten könnten?! Und dann gibt es Tage, da kommen Kollegen und feiern Pikachu. Kinder sagen mir, wie toll sie meinen Unterricht finden und Eltern sagen mir, wie dankbar sie mir für diese und jene Rückmeldung sind.

Und dann weiß ich wieder, Alles halb so schlimm. Alles mehr Gedanken als Tatsachen
#gedankenkotze

Sonntag, 2. September 2018

Thoughts

Wenn es doch so einfach wäre, einfach ein paar Schalter betätigen und ZACK! Alles passiert dann, wenn wir es am Besten gebrauchen können. Funktioniert aber leider in der Realität so gar nicht. Wir finden meist den Job der grad am ehesten passt, wählen die Hobbies, die wir am leichtesten ausführen können und suchen uns die "Freunde" mit denen wir es am Besten aushalten. Nichts ist perfekt, alles irgendwie nur erträglich, aushaltbar. Ist es das, was wir aus unseren Leben machen sollten? Sollten wir nicht viel eher nach unserer persönlichen Perfektion streben? Den Job machen, der sich nicht wie Arbeit anfühlt, egal wie viel Geld er einbringt? Die Hobbies, die uns fördern und fordern zugleich, bei denen wir an unsere Grenzen stoßen, aber es trotzdem immer wieder versuchen? Und bei Freunden die, die zwar manchmal kompliziert sind, aber die uns lieben, wie wir sind, die wir aber gleichermaßen genau so lieben, wie in einer Zwischenmenschlichen Beziehung in guten und in schlechten Zeiten?


Was ist passiert, das alles immer einfach sein muss, alles immer schnell, man viel Geld braucht und komisch beäugt wird, wenn sich das Einkommen noch nicht mal im 4-stelligen Bereich befindet.

Manchmal verstehe ich das alles nicht und würde am liebsten in eins der Länder flüchten in denen man noch vom Tauschhandel und ganz ohne Währung auskommt, man sich nicht daran misst ,wie teuer die Karre, die Uhr, das Haus war, sondern Taten zählen und man der Held ist, wenn man abends das Feuer anschmeißt.